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Montag, 2. Mai 2011

PS3 vs. Xbox 360

in Tests zu neuen Games, die plattformübergreifend erscheinen, müssen vor allem die beiden Next Gen-Konsolen immer wieder dem direkten Vergleich standhalten. Wo sich beim Inhalt zumeist die Punkte überschneiden, wird der Fokus schnell auf die Grafik-Leistungen beider Spielkonsolen gelenkt. Aktuell spiegelt es sich in Tests zu Spielen, die für beide Systeme erscheinen, häufig so wieder, dass die Xbox 360 in Sachen Optik der PS3 einen Fingerzeig voraus ist. Woran das liegt, und ob die PS3 wirklich die von Sony beworbene „technische Revolution“ darstellt, wird versucht, im Folgenden zu klären. Um einen aussagekräftigen Vergleich zu ziehen, werden neben den technischen Daten auch zurückliegende Test-Ergebnisse beider Konsolen herangezogen. Nicht zuletzt können aktuelle sowie noch kommende Exlusiv-Games für die PS3 und die Xbox 360 das vielzitierte „Zünglein an der Waage“ sein. Aber welche ist nun die bessere Konsole?

Der Hardware-Vergleich

Beim Vergleich der technischen Details fallen vor allem die unterschiedlichen Prozessor-Typen ins Auge. Während die Xbox 360 über drei IBM PowerPC Kerne mit je 3,2 GHz verfügt, ist die PS3 mit einem 3,2 GHz Cell-Prozessor ausgestattet, an den sich sieben weitere Kerne schmiegen. Auf dem Papier stellt das einen klaren Vorteil für die Sony-Konsole dar. Wie u. a. bei Chip online angegeben, bringt es die PS3 theoretisch auf bis zu 216 GFlops/s. Die Xbox 360 schaffe mit ihren drei Kernen „nur“ 115 GFlops/s.

Auch bei den Grafik-Chipsätzen unterscheiden sich die Next-Gen-Konkurrenten. Abermals liegt die PS3 mit dem Nvidia RSX (550 MHz) leicht vor der Xbox 360, die einen ATI-GPU-Chipsatz mit 500 MHz in ihrem Gehäuse verbaut hat.

An Grafikspeicher bietet Microsofts Konsole 10 MB eDRAM (plus Systemspeicher), während Sonys „schwarzer Kasten“ über 256 MB GDDR3-Speicher verfügt. Etwas üppiger fällt dagegen mit 512 MB der System- und Arbeitsspeicher bei der Xbox 360 aus (PS3: 256 MB).


Weitere Hardware-Unterschiede sind außerdem in der Ausstattung beider Konsolen zu finden. Größtes, auch am meisten beworbenes Feature der PS3 ist das Blu-ray-Laufwerk. Die Xbox 360 bietet nach wie vor ein DVD-Laufwerk, wahlweise können 360-User ihre Konsole allerdings mit einem externen HD-DVD-Laufwerk nachrüsten. Bei den früheren Hardware-Versionen der Xbox 360 (insbesondere Arcade & Core) suchen Nutzer zudem sowohl HDMI-Ports als auch die interne Festplatte vergebens – Extras, über die Sonys selbsternanntes „Zugpferd“ von Haus aus verfügte. Beide Konsolen sind onlinefähig, doch während der Zugang zu allen Bereichen im Playstation Network kostenlos ist, müssen 360-User für Online-Gaming Bares zahlen (siehe auch PSN vs. XBL: Playstation Network bleibt kostenlos). Einen großen Pluspunkt erntet die Xbox 360 dagegen wieder bei der Abwärtskompatibilität. Während nur die PS3 60GB mit PS2-Titeln kompatibel ist, spielen alle Versionen (Arcade, Core, Premium & Elite) die meisten Games ihrer Vorgänger-Konsole ab. Speicherstände von älteren Xbox-Titeln können allerdings nur auf einer Festplätte abgelegt werden (keine Memory Cards), wodurch 360-Besitzer „der ersten Stunde“ gezwungen sind, nachzurüsten.

Der Grafik-Vergleich


Technisch liegt die PS3 also in der Theorie vorne. Warum aber der direkte Grafik-Vergleich zwischen der PS3 und der Xbox 360 in den meisten Fällen zu Gunsten der Microsoft-Konsole ausfällt, wie u. a. sehr deutlich bei ComputerBase veranschaulicht wird, führen Kenner der Szene hauptsächlich auf einen Grund zurück: Wegen des Zeitvorsprungs von Microsoft habe sich eine Vielzahl der Spielentwickler bereits auf die Xbox 360 eingestellt. Deshalb diene den meisten Designern die Xbox 360 als Hauptplattform, auf der die sozusagen die Ur-Variante des Games entwickelt werde. Die Technologie der PS3 wiederum ist vielen noch recht neu. In Entwicklerkreisen genießt der PS3-Cell-Prozessor außerdem oder vielmehr auch deshalb keinen besonders populären Status.


Ein relativ aktueller Test, der beide Konsolen – die PS3 und die Xbox 360 – miteinander verglichen hat, findet sich in der diesjährigen Juni-Ausgabe von Computerbild Spiele wieder. In dem Vergleichstest wurden die PS3 40GB-Version und die Xbox 360 Elite gegenübergestellt. Als dritte Konsole wurde auch die Nintendo Wii mit ins Testfeld hineingenommen. Vorab: Alle drei Konsolen wurden von der Computerbild Spiele-Redaktion mit „gut“ bewertet. Testsieger nach Punkten wurde jedoch Sonys PS3, die sich mit 1,53 Notenpunkten knapp vor die Elite-Ausführung der Xbox 360 (1,74) setzte. Für die aktuell populären Editionen, die Xbox 360 Premium 60GB und die PS3 80GB bzw. 160GB liegen noch keine brauchbaren Vergleichstests vor. In rein technischer Hinsicht unterscheiden sich die Modelle allerdings kaum bis gar nicht von den oben getesteten Versionen. Wer seine PS3 oder Xbox 360 auch zum Filmeschauen nutzen möchte, muss aber scheinbar auf beiden Systemen Abstriche machen. AVF Bild bescheinigte der PS3 in seiner Mai-Ausgabe von 2008 immerhin noch „gute“ Blu-ray-Eigenschaften (Note: 2,41). Etwas härter ging die Redaktion von HD+TV mit den HD-DVD-Funktionen der Xbox 360 (Premium 20GB) ins Gericht. Dort reichte es nur zu 72 von 100 möglichen Punkten.

Multimedia-Fähigkeiten: Allround- oder One-Hit-Wunder?

Auch wenn der hier durchgeführte Vergleich die „beste Spielkonsole“ ermitteln soll, sei an dieser Stelle noch einmal kurz auf die Multimedia-Fähigkeiten beider Konsolen eingegangen. Wie weiter oben bereits beschrieben, spielt die PS3 Blu-ray- und die Xbox 360 HD-DVD-Filme ab. Die Blu-ray Disc gilt allgemein als das zukunftsträchtigere Format, vor allem weil sich die Filmindustrie Anfang dieses Jahres öffentlich zum Sony-Format bekannt hat. Sowohl auf der PS3 als auch auf der Xbox 360 lassen sich zudem Bilder-, Video- und MP3-Musik-Dateien ablegen. Besitzer der PS3 können außerdem mit einem speziellen Internet-Browser durchs WWW surfen – ein Feature, das auf der Xbox 360 fehlt.

PS3 Dual Shock 3 vs. Xbox 360 Wireless Controller


Angekommen beim Zubehör, steht natürlich der Controller – die Verbindung zwischen Spieler und Konsole – im besonderen Fokus. Den Original-Xbox 360 Controller von Microsoft gibt es sowohl mit Kabel als auch in der Wireless-Variante. Der Sixaxis-Controller, der hierzulande zusammen mit Sonys PS3 60GB launchte, war von Beginn an drahtlos und kann über ein USB/Mini-USB-Kabel beliebig oft aufgeladen werden. Der Xbox 360-Controller besitzt dagegen Batterien, die von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden müssen. Den Rumble-Effekt hatte wiederum die Xbox 360 von Anfang an mit an Bord. Auf der PS3 kam die Vibrationsfunktion erst in diesem Jahr mit dem neuen Dual Shock 3 Controller. Dieser verfügt wie sein Vorreiter über eine Sechs-Achsen-Sensorik, während Konkurrent Microsoft bislang komplett auf einen bewegungsempfindlichen Controller verzichtet.

Bleibt zuletzt die Frage nach den Exlusiv-Games. Die Auswahl an Spielen ist bei der Xbox 360 grundsätzlich größer, was auch dadurch bedingt ist, dass die Konsole etwa ein Jahr früher als Sonys „Flaggschiff“ auf den Markt kam. Jeder Gamer hat eigene Vorlieben und fasst deshalb auch hin und wieder Titel ins Auge, die bei der Fachpresse vielleicht nicht so viel Anklang fanden.


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